Bildschirmarbeitsplatzbrille – nur ein modisches zusammengesetztes Substantiv von beachtlicher Länge oder doch eine lohnende Investition für ÜbersetzerInnen?
Wenn nach einem langen Arbeitstag am Computer die Augen müde sind, brennen oder gar schmerzen oder das Übersetzen und Korrekturlesen länger dauert oder schwerer fällt, dann kann dies möglicherweise daran liegen, dass die Akkommodationsfähigkeit der Augen nachlässt und die Dauerbelastung zu Ermüdungserscheinungen führt.
Bildschirmarbeitsplatzbrillen sind keine Lesebrillen, sondern auf die Entfernung der Augen zum Computerbildschirm angepasst, also auf eine etwas längere Distanz als beim Lesen. Weder verbessern noch verschlechtern sie die Sehfähigkeit, können das Arbeiten am Computer im Bedarfsfall jedoch einfacher gestalten: Sie haben einen erweiterten Nah- und Zwischenbereich und können Nackenschmerzen vorbeugen, da das verbesserte Sehen eine gesündere Haltung bedingen kann.
Steuerlich absetzbare Brille?
Gute Nachrichten zur steuerlichen Absetzbarkeit für freiberufliche ÜbersetzerInnen gibt es leider nicht, auch wenn wir unseren Arbeitsalltag vor dem Bildschirm verbringen. Es müsste schon nachgewiesen werden, dass durch die Tätigkeit ein Sehschaden entstanden ist. Bei KollegInnen in einem Beschäftigungsverhältnis kann dies schon anders sein. Hier kann die Bildschirmarbeitsverordnung in Verbindung mit der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge greifen.
Bei einem 24-Zoll-Monitor und optimaler Beleuchtung ist der Unterschied vielleicht nicht gravierend, aber bei einem kleineren Bildschirm schlechterer Qualität kann es eine Überlegung wert sein.
Dieser Beitrag ist keineswegs eine Werbung für Arbeitsplatzbrillen, sondern soll lediglich als Denkanstoß dienen, falls Ihnen beim Übersetzen, Korrekturlesen oder Bearbeiten eines Textes auffällt, dass Ihre Augen eher ermüden, als dies vielleicht in der Vergangenheit der Fall war.